Der Bergbau am Hüggel bei Hasbergen 

Der Hüggel ist einer der drei Osnabrücker Karbonhorste  und erhebt sich bis zu 228m über N.N. Sein Südrand wird durch eine mächtige Störungszone begrenzt.Die Versatzhöhe beträgt in etwa 1000m.

Schon im 12. Jahrhundert fand der Hüggel Erwähnung im Einkünfteverzeichnis des Domes in Osnabrück, Damals wurden nur Silbererze abgebaut. 1722 ließ Fürsbischof August II den Bergbau auf Silbererze wieder aufleben, es wurde am Silberberg 700m langer Stollen vorgetrieben. Sehr aussichtsreich schien das Vorhaben nicht zu sein und wurde wieder eingestellt. 1860 unternahm die neu gegründete Osnabrücker Zinkgesellschaft einen neuen Versuch, und Trieb einen Versuchstollen in den Berg. 1837 wurden die Arbeiten wieder eingestellt, da sie nicht allzu wirtschaftlich erschienen. Über die Zeit des Buntmetallbergbaus zeugt heute noch ein von Hand geschrämter Stollen am Silberberg.

Das Alter des Eisenerzbergbaus ist nicht genau bekannt, im Gelände sind viele alte Pingen sichtbar. Der Eisenerzbergbau gelangte erst Mitte des 18. Jahrhundert zur Blüte.

1852 wurde der Beckerodener Eisenhütte das Grubenfeld Hüggel 1 verliehen, und man begann in einem kleinen Tagebau und mit der Tiefbaugrube Hedwig Eisenerze zu gewinnen,. 1856 ging die Hütte mitsamt den Grubenfeldern in Besitz des Georgs-Marien-Bergwerks und Hüttenverein über. Im Jahre 1863/64 wurden bereits 86000 t Erz gefördert. Durch Errichtung  neuer Förderorte konnte die Förderung bis auf 233000 t im Jahre 1872 gesteigert werden, in diese Zeit fällt der Bau des Kielmannseggeschachts, Mathildenschacht und Brockmannsgrube.  1868 begann man zudem mit dem Bau des Mathildestollens und der alle Gruben verbindenden Mathildenstollensohle.1870 wurde der Abbau bereits um eine 1. Tiefbausohle erweitert, entsprechend wurden alle Schächte bis 20m unter die Stollensohle erweitert.1876 wurde für die Wasserhaltung der Augustaschacht in Betrieb genommen.

 

Schacht Teufe  
Schacht Louise 103,08m  
Schacht Ida 50,94 m  
Schacht Kielmannsegge 49,88 m  
Schacht Mathilde 48,29 m  
Schacht Anna 46,11 m  
Schacht Augusta 31,42 m  
Südhüggelschacht 299,12 m  

Schürfarbeiten am Südhüggel und Heidhornberg hatten den Nachweis erbracht das auch hier Eisenerz und Zuschlagkalk zu finden war. 1876 wurden hier die Tagebaue 5a und 5b eröffnet. Zur Klärung der weiteren Erzvorkommen begann man 1895 einen Querschlag vom Mathildenschacht zum Südhüggel voran zu treiben.

Löffelbagger im TagebauAm Südhüggel wurde ein Wetterschacht abgeteuft. Bis zum Jahre 1931 in dem der Tiefbau beendet wurde konnte am Hüggel sehr guter Spateisenstein mit einem Eisengehalt von bis zu 42,3% und 2 % Mangan gewonnen werden. Noch bis zum Jahre 1963 wurde Zuschlagkalk gewonnen. Bis zur Stilllegung  1963 wurden insgesamt 10 Mio. t. Eisenerz und Zuschlagkalk gefördert.

Heute sind noch riesige Tagebaue und Reste der Tagesanlagen zu sehen. Der Großteil der Stollen wurde mit der Zeit durch die Tagebaue zerstört bzw. mit abgebaut. Das Gelände wird als Geologischer und Biologischer Lehrpfad genutzt. Zeugen des Bergbaus sind unter anderen auch der Augustaschacht der heute als Gedenkstätte genutzt wird.