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Der Steinkohlenbergbau am Schafberg

 

Die Zeit vor der Preussag:

Der Kohlenbergbau am Schafberg geht vermutlich in das 16. Jahrhundert zurück, 1563 gibt es im Gräflich-Lingenschen Tarif für Wasserfrachten Einträge, dass mit Steinkohle bezahlt wurde. Erste Berichte gibt es von einem Bergwerksbesitzer 1607.

Westfeld :

1731 wurde unter der Herrschaft Preußens die beiden Zechen Dickenberg und Buchholz aufgefahren. Abgebaut wurde über bis zu 30m Tiefe Handhaspelschächte. 1741 wurde am Südhang der Preußisch Adler Stollen aufgefahren.  Im Jahre 1771 kam der Dickenberger Tiefen Stollens dazu.  Er dient als Wasserlösungstollen. Bis heute leitet dieser Stollen die Grubenwässer des stillgelegten Ostfeldes ab. 1797 wurde der Schacht Luise geteuft.

Die Zeche Dickenberg wurde 1825 Stillgelegt.

1856  begann man mit dem Teufen einer ersten größeren Tiefbauanlage. Der Pommer Esche Schacht wurde bis auf eine Endteufe von 174m gebracht. Im gleichen Jahr begann man auch den Püsselbürener Förderstollen aufzufahren. Bereits 1879 wurde der Schacht wieder stillgelegt. Der Förderstollen war noch bis zum Jahre 1979 der Stilllegung des Westfeldes in Betrieb. 1864 wurde der Luisenschacht  durch den Bernhardschacht abgelöst der bis 1886 in Betrieb war. 1894 wurde als Ersatz der Rudolfschacht abgeteuft.1896 kam der Rudolfschacht mit dem Püsselbürener Förderstollen zum Durchschlag.  

Zeche Glückburg und Zeche Schafberg das spätere Ostfeld.

1803 wurde oberhalb von Püsselbüren ein 1m mächtiges Flöz gefunden und man gründete die Zeche Glücksburg im Laufe der folgenden Zeit entwickelte sich diese Grube zu der bedeutendste des Schafsbergs.  1804 wurde auf der Zeche Schafberg mit der Auffahrung des Schafberger Tiefen Stollen begonnen. 1826 kam der Morgensternschacht dazu.

1841 wurde mit der Teufung des Beustschachtes begonnen. 1851 kam noch der Van-der-Heydt Schacht dazu. 1855 wurden sämtliche Gruben unter dem Namen Steinkohlenbergwerke Glücksburg zusammengefasst.  Die Grube Glücksburg umfasste jetzt den Morgensternschacht und den Beustschacht.

Durch die Eröffnung der Eisenbahnlinie Osnabrück- Rheine konnte der Kohlenabsatz erhöht werden.1868 wurden bereits über 100000 Jahrestonnen gefördert.

1860  wurde mit Abteufen eines neuen Tiefbaus begonnen: Der Von- Oeyenhausen Schachtanlage  Der erste Schacht diente der Wasserhaltung, daneben wurde noch ein Schacht zur Förderung abgeteuft. Abgebaut wurde das Flöz Glücksburg. 1863 kam noch ein Schacht zur Seilfahrt dazu der bereits 1893 wieder Stillgelegt wurde.1894 kam es zu einem verheerenden Wassereinbruch. Alle Abbauten bis zur Dickenberger Wasserstollensohle soffen ab. 4 Jahre dauerten die Sümpfarbeiten. Aus dieser Zeit zeugt heute ein im Ibbenbürener Bergbaumuseum  zu sehender Dampfhaspel, mit dessen Hilfe schwere Pumpen und das Pumpengestänge in den Schacht eingehängt werden konnte. Im Oktober 1898 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.

 

Übername durch die Preussag

1924  wurden die Ibbenbürener Staatsbergwerke durch die Preussag übernommen.

Westfeld:

Das Westfeld wurde nach Übernahme durch die Preussag vor allem nach den Kriegsjahren grundlegend modernisiert.

1926  erweiterte man den Püsselbürener Förderstollen und stellte den Betrieb auf Benzol und Dieselloks um. Direkt nach dem Kriege übernahm man die Pachtgrube Mathilde mit dem Wilhelmschacht. Bis 1969 diente der Schacht auch der Seilfahrt und Materialförderung später nur noch der Wasserhaltung..

1950 wurde begonnen den Mariannenschacht 2 abzuteufen. Der Schacht diente als Wetterschacht zeitweilig auch als Seilfahrt und Förderschacht. Hier befanden sich auch die Büros der Betreibsführung.

Der Rudolfschacht wurde in den Jahren 1955-1959 auf einen Durchmesser von 6m erweitert und mit einem gemauerten Förderturm versehen. Er diente als Hauptseilfahrtschacht des Westfelds.

1979 führten wirtschaftliche und absatzbedingte Gründe zur Stilllegung des Westfeldes.

Heute sind vom Westfeld noch das Mundloch des Püsselbürener Förderstollen, der Dickenberger Tiefer Stollen und Reste der Tageanlagen zu sehen.

Ostfeld:

Auch das Ostfeld wurde nach Übernahme durch die Preussag grundlegend umgebaut und modernisiert

1929 wurde an der Von-Oeyenhausen Schachtanlage eine Brikettfabrik errichtet. 1956 kamen hier Kauen und Bürogebäude dazu. 1959 wurde mit dem Neubau einer Kohlenaufbereitung begonnen. 1987 kam noch eine Rohkohlenvergleichmäßigungsanlage dazu. Der Von-Oeyenhausen Schacht 3 ist heute der Hauptförderschacht.

1934 begann man den Theodorschacht bis zu 3 Sohle zu teufen, in den Jahren 1955-1966 wurde der Schacht abermals bis auf eine Endteufe von 603,3m erweitert.. Er dient heute noch als Wetterschacht  

Der Morgensternschacht wurde 1940 bis auf 348 geteuft und mit einem gemauerten Schachtturm versehen er diente bis zu seiner Stilllegung und Verfüllung 1979 der Wasserhaltung und Wetterführung.

Das bedeutendste Vorhaben der Nachkriegsjahre war der Bau des Nordschachtes 1953 wurde mit dem Teufen begonnen 1961 fand die erste Seilfahrt statt. 1974 wurde der Schacht bis auf eine Teufe von 1418m gebracht. 1986 erfolgte nochmals eine Tieferteufung bis zur Endteufe von 1545m, er gehört damit zu den tiefsten Steinkohleschächten der Welt. Der Schacht ist heute der Hauptseilfahrt- und Materialschacht.

1962 wurde bedingt durch den immer tiefer werdenden Abbau ein neuer Wetterschacht notwendig. In den Jahren 1962-1965 daher den Bockradener Schacht mit einer Endteufe von 391m ab. Zunächst diente er als Wetterschacht für das Ost und Westfeld, nach Stilllegung des Westfeldes wurde der Schacht zum Westfeld abgedämmt. 

Heute wird das Bergwerk von RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH betrieben.

 

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